Belt Squat – Die bessere Kniebeuge?

Besonderheiten und Eigenschaften

Eine Belt Squat Maschine besteht aus einem breiten Gurt, welcher knapp über den Hüften aufgelegt wird. Der Gurt wird über einen Karabiner mit dem Hebelarm der Maschine verbunden sodass die Load unter der Hüfte bewegt werden kann. Zusätzlich gibt es Griffmöglichkeiten vor dem Körper. Dieses Set – Up sorgt dafür, dass die Belastung auf die Wirbelsäule und Rumpfmuskulatur reduziert werden kann, während die Beine einen ähnlich großen Stimulus wie beim Squat mit einer Langhantel erfahren.

Anwendungsbereiche der Belt Squat

  • Die Belt Squat bietet eine gute Möglichkeit bei regelmäßigem schweren Training (70 – 95% des 1RM) die axiale Last auf die Wirbelsäule zu reduzieren und trotzdem die beinbeugende und -streckende Muskulatur adäquat zu belasten. EMG Studien zeigen, dass der Große Gesäßmuskel und die Rückenstreckende Muskulatur deutlich weniger arbeiten müssen, als bei einem Back Squat beispielsweise. Außerdem kann es auch für Einsteiger eine super Variante bieten, da der koordinative Faktor im Vergleich zu einem Squat mit der Langhantel deutlich geringer.

  • Die Griffmöglichkeit vor dem Körper erlaubt eine sogenannte Hatfield Squat: Auf eine schwere exzentrische Abwärtsbewegung folgt mittels Unterstützung der Hände eine leichtere konzentrische Aufwärtsbewegungen – eccentric overload lässt Grüßen. Außerdem: Wer grundsätzlich mit seiner Kniebeugentiefe zu kämpfen hat, dem hilft die Griffmöglichkeit enorm, um den Oberkörper aufrechter zu halten und somit ungeahnte Sphären in der Kniebeugentiefe zu erkunden.

  • Neben der idealen Möglichkeit des eccentric overloads findet die Belt Squat aber auch Einsatz bei Trainierenden, die aufgrund von Beschwerden aufwärts der Hüfte keine Langhantelkniebeuge oder Vergleichbares durchführen können. Da die Load an der Hüfte eingeleitet wird, erfahren Strukturen die oberhalb liegen keine Belastungen durch die zusätzliche Load.

  • Neben der Kniebeuge kann die Belt Squat aber auch für andere Übungen eingesetzt werden. Ruderbewegungen für den Oberkörper, Hinge oder Romanian Deadlift Varianten aber auch einbeinige Gewichtsverlagerungen (Märsche) unter schwerer Last, um die hüftstabilisierende Muskulatur zu überladen, sind möglich.

Fazit

Die Belt Squat sollte unserer Meinung nach aufgrund ihrer einzigartigen Eigenschaften und daraus resultierenden Einsatzmöglichkeiten für viele Zielgruppen von Interesse sein. Leider findet die Maschine in den kommerziellen Gyms dieser Tage aber kaum mehr Einzug. Sie nimmt viel Platz ein und ist nicht ganz so einfach zu bedienen wie eine Hackenschmidt oder herkömmliche Beinpresse. Für unsere Trainingsgäste und uns liegen die Vorteile aber ganz klar auf der Hand und die Belt Squat deckt sich mit den Anforderung des sportssupport Konzepts: nämlich die vielseitigsten Traingsphilosophien unter einem Dach zu vereinen. Sei es der Weightlifter der mit der Belt Squat unter Zuhilfenahme von zusätzlichen Resistance Bands seine Power im tiefsten Kniebeugenwinkel verbessert, der Rückenpatient, der endlich wieder schmerzfrei Squats unter Zusatzlast durchführen kann, oder auch der Neueinsteiger der an der Koordinierung seiner tiefen Kniebeuge feilt.

Quellen

Gulick, D. T., Fagnani, J. A., & Gulick, C. N. (2015). Comparison of muscle activation of hip belt squat and barbell back squat techniques. Isokinetics and Exercise Science, 23(2), 101-108.

Evans, T. W., McLester, C. N., Howard, J. S., McLester, J. R., & Calloway, J. P. (2019). Comparison of muscle activation between back squats and belt squats. The Journal of Strength & Conditioning Research, 33, S52-S59.

Joseph, L., Reilly, J., Sweezey, K., Waugh, R., Carlson, L. A., & Lawrence, M. A. (2020). Activity of trunk and lower extremity musculature: Comparison between parallel back squats and belt squats. Journal of Human Kinetics, 72(1), 223-228.

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