Bodyscan & 3D Analyse Insights

Bodyscan Test & Re - Test

Diagnostik der Körperzusammensetzung

Jeder hat schon einmal von Körperfettwaagen und Co. gehört. Eventuell hast du sogar deinen Körper bereits mit so einem Instrument analysiert und die verschiedensten Werte und Indexe als Auswurf bekommen.

Doch was bedeuten Körperfettanteil, FFM-Index, TH-Verhältnis (WHR) und Co.? Und welche Unterschiede gibt es zwischen den Messsystemen?

Grundsätzlich ist zu erwähnen, dass es unzählige (mehr oder weniger genaue) Messverfahren und Formeln gibt, die indirekt deine Körperkomposition widerspiegeln und somit wiederum auf deinen Gesundheits- und Fitnesszustand schließen lassen.

In diesem Blog-Beitrag liefern wir euch einen kompakten Überblick über die wichtigsten und gängigsten Körperwerte im Kontext Körperkomposition und welche Devices zur Erfassung dieser zur Anwendung kommen.

Die wichtigsten Parameter bei Bodyscans

BMI: Ein standardisiertes Verhältnis zwischen Gewicht und Größe, das als allgemeiner Gesundheitsindikator verwendet wird. Ein nützlicher Wert im Kontext Unter-, Normal und Übergewicht, mehr aber auch nicht. Die Formel über die der BMI berechnet wird, stützt sich lediglich auf Körpergröße, Alter und Gewicht. Bei zunehmender Muskelmasse wird dieser Wert immer weniger aussagekräftig, nachdem Muskelmasse schwerer ist als Körperfett.
https://biasystems.de/bodycomposition/

Körperfett: Der optimale Körperfettanteil hängt von individuellen Faktoren wie Alter, Geschlecht und Körperbau ab. Für Sportler ist es oftmals interessant den Körperfettanteil aus leistungstechnischen (Klettern/Laufen) oder ästhetischen Gründen (Kraftsport / Bodybuilding) zu minimieren, während der Muskelanteil möglichst hochgehalten wird. Unterschieden werden sollte dabei das viszerale Fett (Bauchfett) vom restlichen Körperfett. Dazu gleich mehr.

Viszerales Fett: Das sogenannte viszerale Fett ist besonders negativ für die Gesundheit, da es in der Regel mit einer Verfettung der inneren Organe einhergeht und äußerst stoffwechselaktiv ist. Neben einem Gesamtkörperfettanteil im Normalbereich ist es wichtig, das viszerale Fett im Auge zu behalten. Das viszerale Fett ist ein Marker für die zentrale Adipositas (Verfettung der inneren Organe), welche besonders negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat und das Risiko für Diabetes Typ 2, Bluthochdruck und Herzerkrankungen erhöht. Der viszerale Fettanteil lässt sich direkt nur ex-vitro oder über halb-direkte Wege mittels MRT Untersuchung, THV (Taille-Hüfte-Verhältnis) oder THG (Taille-Größe-Verhältnis) abschätzen.

Magermasse: Der Körper lässt sich in zwei Kompartimente einteilen: Fettmasse und Fettfreie Masse (FFM) oder auch Magermasse (Lean Body Mass) genannt. Erst in Relation zur Körpergröße gesetzt (FFMI – dazu gleich mehr) kann die Magermasse nicht nur intra- sondern auch interindividuell sinnvoll verglichen werden. Eine Ebene tiefer kann der Körper in ein drei-Kompartiment-Modell aufgeteilt werden: Hierbei wir die Magermasse nochmals in die extrazelluläre Masse (ECM) und Körperzellmasse (BCM) aufgeteilt.

Körperparameter Body

Fettfreie Masse Index (FFMI): Der FFMI berechnet sich wie bereits erwähnt aus der Fettfreien Masse (Magermasse), indem die Körpergröße eben in Beziehung zu jener Fettfreien Masse gesetzt wird. Insbesondere beschreibt der Index die Zunahme oder Abnahme der Muskelmasse und dient als Zulassungskriterium beispielsweise für die Meisterschaften der German Natural Bodybuilding & Fitness Federation (GNBF).

BCM/ECM: Die extrazelluläre Masse (extra-cellular-mass; ECM) bildet im drei-Kompartiment-Modell zusammen mit der stoffwechselbestimmenden Muskel- und Organmasse (body-cell-mass; BCM) die Magermasse. Zur ECM zählen Blutplasma, Lymphe, Knochen, Knorpel und Sehnen sowie weitere Flüssigkeiten in den Räumen zwischen den Muskel- und Organzellen. Die BCM korreliert hoch mit der tatsächlich vorhandenen Muskelmasse und über die Einbeziehung der BCM kann auch der Grundumsatz ermittelt werden. Über BCM und das Verhältnis BCM zu ECM kann auch eine Aussage über den Ernährungszustand einer Person getroffen werden, was vor allem im klinisch/medizinischen Bereich von Relevanz ist.

Energiebedarf: Der tägliche Energiebedarf besteht aus drei Komponenten: Grundumsatz, Leistungsumsatz und Thermogenese. Der Grundumsatz ist der Kalorienverbrauch der lebenswichtigen Körperfunktionen, etwa Aufrechterhaltung der Körpertemperatur oder Atmung. Sprich, solltest du einen ganzen Tag wirklich nichts tun, kommt der Grundumsatz deinem tatsächlichen Energieverbrauch schon sehr nahe. Nahe nur deswegen weil über den Tag hinweg erhöht der Energieverbrauch der Thermogenese und jede Art von geistiger und körperlicher Betätigung deinen (Leistungsumsatz) Energieverbrauch = Energiebedarf.

Körperwasser: Durch den Anteil von Körperwasser können Rückschlüsse hinsichtlich des Flüssigkeitshaushalts gezogen werden. Der Wert gibt also Aufschluss darüber, ob eine Person ausreichend hydriert ist.

THV: Besser bekannt unter „waist-to-hip ratio“ ist das Taille-Hüft-Verhältnis ein valider Index zur Einschätzung des aktuellen Krankheitsrisikos; ähnlich viszerales Fett. Mehr dazu siehe weiter oben – viszerales Fett.

TGV: Das Taille-Größe-Verhältnis ergibt sich aus dem Taillenumfang im Verhältnis zur Körpergröße. Nach neusten Forschungen der Münchener Ludwig-Maximilian-Universität korreliert das TGV – ähnlich wie das THV – stark mit dem viszeralen Bauchfett und ist damit ein gesundheitlich aufschlussreicher Faktor.

Scaneca Umfangsanalyse

Welche indirekten Messmethoden gibt es?

Vorweg ist zu erwähnen, dass es kein indirektes Messverfahren gibt, dass bei lebendigem Leib durchgeführt wird und mit 100%iger Genauigkeit auf Werte des Körperinneren wie etwa Muskelmasse Körperfett & Co. schließen lässt. Wie du bereits vermuten könntest, kann dies nur ex vitro vorgenommen werden. Darüber hinaus gibt es – wie im 1. Teil erwähnt – noch einige interessante Indexe die wiederum über Umfangsmessungen weitere Rückschlüsse auf deinen Gesundheitszustand bzw. das Krankheitsrisiko geben. Welche Instrumente weit verbreitet sind, weil leicht zugänglich und welche auch noch der Realität sehr nahe kommen in dem was sie messen, haben wir uns für euch angesehen:

Unterwasserwaage: Der Gold Standard unter den Messsysteme die fettfreie Masse und Körperfett im Rahmen des 2-Kompartiment-Modell erheben, ist das Unterwasserwiegen. Das System – bei dem die Testperson mit dem ganzen Körper unter dem Wasser auf einer Skala sitzt – misst die Gesamtkörperdichte einer Person unter Verwendung des Archimedischem Verdrängungsprinzips. Kurzum: Muskel schwimmt, Fett sinkt und so kann wiederum Rückschluss auf fettfreie Masse und Körperfettanteil gezogen werden.

DXA: Ähnlich genaue Ergebnisse wie es das Unterwasserwiegen im 2-Kompartiment-Modell liefert das DXA-Verfahren (Dual-Energy-Röntgenabsorptiometrie). Hierbei wird mittels Röntgenstrahlen sehr genau erhoben, wie es um deine Fettfreie Masse und das Körperfett steht. Außerdem wird hier auch der Knochenmineralgehalt erhoben. Kommt hauptsächlich im klinischen Bereich zum Einsatz und ist somit wenig zugänglich.

BodPod: Auch der BodPod kommt der Realität sehr nahe, was Messung der Fettfreien Masse und Körperfett im 2-Kompartiment-Modell betrifft. In einer abgeschotteten Kapsel werden diese Körperwerte der Person ähnlich dem Archimedischem Prinzip beim Unterwasserwiegen nur aber über die Luftverdrängung ermittelt.

Kaliper: Die primitivste Methode, um an den Körperfettanteil zu gelangen, ist mit Sicherheit die Kalipermessung. Mittels einer Art Greifzange kann hier an verschiedenen Stellen des Körpers die Hautfaltendicke gemessen werden. Über diesen Wert können wiederum Rückschlüsse auf das Körperfett gezogen werden. Bei erfahrenen Testleitern kann das Ergebnis sehr genau ausfallen. Hat man damit keine Übung, sind die Ergebnisse jedoch kaum aussagekräftig.

BIA/Körperfettwaage: Ein schwacher, nicht wahrnehmbarer Strom wird durch den Körper geleitet. Sensoren messen dann den Widerstand. Körperfett hat durch seinen geringen Wasseranteil eine weniger gute Leitfähigkeit als Magermasse. So können vor allem bei einer phasensensitiven BIA-Messung (zusätzliche Unterteilung der Magermasse über Differenzierung Wasser- vs. Zellwiderstand; 3-Kompartiment-Modell im Vgl. zu nicht-phasensensitiver BIA-Messung; Gesamtwiderstand und somit 2-Kompartiment-Modell) Rückschlüsse über diverse Parameter des Körperinneren (BCM, ECM) gezogen werden. Grundsätzlich ist zu erwähnen, dass das Spektrum an BIA-Analysesystemen und Körperfettwaagen riesengroß ist und die Genauigkeit der Messung abhängig vom Gerätetyp selbst (phasensensitive vs. nicht-phasensensitive BIA, Körperfettwaage mit oder ohne zusätzliche Handmessung), der Qualität des Gerätetyps und den Messbedingungen selbst (Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr, Menstruationszyklus, Elektrodenplatzierung) abhängig ist.

Bei sportssupport kommt deshalb im Rahmen von klinisch indizierten Ernährungsberatungsleistungen neben einem 3D Body Scan zusätzlich eine phasensensitive BIA zum Einsatz, um Rückschlüsse über den Ernährungs- und Gesundheitszustand (BCM, ECM) einer Person machen zu können.

3D Body Scan (Scaneca): Relativ neu am Markt sind optische 3D Scanner. Mittels Sensoren vermessen diese zunächst den Körper. Neben einer Haltungsanalyse und Umfangsmessungen kann über diverse Formeln und Algorithmen äußerst exakt Rückschluss über Fettfreie Masse, das Körperfett und das aktuelle Gesundheits- und Krankheitsrisiko gegeben werden. Scaneca stellt somit nicht nur Werte des Körperinneren als 2-Kompartiment-Modell mit einer dem Gold-Standard (Unterwasserwiegen, DEXA) evidenzbasiert sehr nahekommenden Präzision dar, sondern liefert auch gleichzeitig eine Haltungsanalyse indem ein 3D-Avatar des Körpers abgebildet wird. Außerdem gewährt die optische Methode des 3D Body Scans zur Erfassung der Körperkomposition, Messungen in der Praxis mit hoher Reliabilität und Objektivität durchzuführen (Unabhängigkeit vom Testleiter und Tageszeit, unmittelbarer Flüssigkeits- und Ernährungszustand und Elektrodenplatzierung im Vergleich zu einer BIA-Messung).

Bei sportssupport kommt dabei das Scaneca System zum Einsatz. Scaneca ist dabei das non plus ultra Modell unter den 3D Scannern am Markt. Übliche 3D Scanner haben 3 statische Sensoren zur Vermessung des Körpers verbaut, während Scaneca 4 dynamische Sensoren verbaut hat, die den Körper aus 10 verschiedenen Perspektiven vermessen.

Quellen

Pandey, M., & Miklautsch, M. (2010). Body Composition-Taille-Hüft-Verhältnis und Hautfaltendicke. Journal für Ernährungsmedizin, 12(2), 12-16.).

Ayvaz, G., & Rıza Çimen, A. (2011). Methods for body composition analysis in adults. The Open Obesity Journal, 3(1).

Wang, J., Gallagher, D., Thornton, J. C., Yu, W., Horlick, M., & Pi-Sunyer, F. X. (2006). Validation of a 3-dimensional photonic scanner for the measurement of body volumes, dimensions, and percentage body fat. The American journal of clinical nutrition, 83(4), 809-816.

Garlie, T. N., Obusek, J. P., Corner, B. D., & Zambraski, E. J. (2010). Comparison of body fat estimates using 3D digital laser scans, direct manual anthropometry, and DXA in men. American Journal of Human Biology, 22(5), 695-701.

Adler, C., Steinbrecher, A., Jaeschke, L., Mähler, A., Boschmann, M., Jeran, S., & Pischon, T. (2017). Validity and reliability of total body volume and relative body fat mass from a 3-dimensional photonic body surface scanner. PLoS One, 12(7), e0180201.

Pepper, M. R., Freeland-Graves, J. H., Yu, W., Stanforth, P. R., Cahill, J. M., Mahometa, M., & Xu, B. (2010). Validation of a 3-dimensional laser body scanner for assessment of waist and hip circumference. Journal of the American College of Nutrition, 29(3), 179-188.

Schwandt, P., & Haas, G. M. (2016). Is the ratio waist circumference to height (WHtR) of 0.5 a universal measure for abdominal adiposity in children and adolescents?. International Journal of Obesity, 40(7), 1141-1142.

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